Auf dem Holzschuhpfad laufen wir jetzt den Heidenberg (420 m). Am Beginn des Anstieges, schon im Wald, passen wir hinter einem auffälligen Felsturm gut auf, um einen mit „Schlüsselfels“ beschilderten Pfad nicht zu verpassen. Der führt uns durch Nadelwald zunächst steil hinauf, dann auf halber Höhe auf der Westseite des Heidenberges fast eben weiter, um dann mit einem letzten Steilaufschwung den Fels zu erreichen.
Dieser auch als Heidenfels bezeichnete, nach Osten weisende fast 60 Meter hohe Koloss bietet nicht nur ein phänomenales 270-Grad-Panorama, sondern auch atemberaubende Tiefblicke. Das Felsplateau ist ungesichert! Nur schwindelfreie Wanderer sollten sich bis zur vorderen Spitzevorwagen, Kinder nehmen wir schon der eigenen Beruhigung wegen gleich an die Hand.
Der folgende Kammpfad zum Buchkammerfels auf der Westseite des Heidenberges sucht seinesgleichen: Nicht nur, dass uns üppiges Heidekraut, fein gezwirbeltes Wurzelwerk und wettergebeugte Zwergkiefern verzaubern, wir treffen auch auf Reste von Schützenständen des Westwalls. Diese wurden nach dem Kriege gesprengtund lieferten willkommenes Baumaterial für die Busenberger Nachkriegshäuser. Für den Abtransport der Gesteinsbrocken und des wertvollen Eisengeflechtswurde damals eigens eine Schütte bis zum Fuß des Heidenberges angelegt.
Der Buchkammerfels kann ebenfalls ungesichert von oben begangen werden. Die luftige, weit nach Westen hinausragende Felsspitze ist allerdings geübten Kletterern vorbehalten. An einer Ruhebank öffnet sich ein weites Panorama nach Norden. Wir erkennen Busenberg und die Burgruine Drachenfels im Vordergrund, dahinter die Dahner Burgen, das langgestreckte Hochsteinmassiv und die Pferchfeldfelsen über dem Bärenbrunnerhof.
Der Pfad führt nun steil am Rande des Buchkammerfelsens hinab. Dieser hat noch mit einer historischen Besonderheit aufzuwarten: Vier in dieser Art im Wasgau einzigartige Felskammern sind in acht Metern Höhe aus dem Fels geschlagen. Ihr Zugang ist vom Pfad aus zu sehen und liegt direkt über einer Infotafel, die deutlich macht, dass es über Zweck und Geschichte der Buchkammern keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Eine ebenso gängige wie anzweifelbare Annahme lautet, dass die Kammern als Gefängnisse der nahegelegenen Burg Drachenfels dienten.
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