La Linge ( in der Nähe von 68140 SOULTZEREN / France) dt. Lingenkopf, KZ Natzweiler-Struthof, Woerth / France



 

KZ Natzweiler-Struthof

                                      

Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof

war zwischen 1. Mai 1941 und 23. November 1944 ein sogenanntes Straf- und Arbeitslager des nationalsozialistischen Deutschlands nahe dem Ort


Natzweiler im besetzten französischen Elsass

, etwa 55 Kilometer südwestlich von Straßburg

. Es liegt acht Kilometer vom Bahnhof Rothau


entfernt am Nordhang eines Vogesengipfels auf etwa 700 Metern Höhe. Da die Front heranrückte, wurden das Hauptlager und einige Nebenlager auf der westlichen Rheinseite Ende 1944 von der SS aufgelöst.

Etwa 52.000 Häftlinge aus ganz Europa, insbesondere aus Gefängnissen in den lothringischen Städten Épinal und Nancy sowie Belfort in Franche-Comté, wurden dorthin sowie in die angeschlossenen Außenlager deportiert. 22.000 Personen starben an den Haftfolgen, Krankheiten, Kälte, Mangelernährung oder wurden ermordet.

1960 wurde dort von Staatspräsident General de Gaulle das "Mémorial de la Déportation" (Mahnmal) eingeweiht; später kam ein Museum hinzu.

Im Außenlager Neckarelz und den damit verbundenen Einrichtungen gab es eine Fortführung der KZ-Kommandostrukturen insbesondere der Nebenlager und die nominelle Fortführung der Kommandantur des Hauptlagers mit der Bezeichnung Konzentrationslager Natzweiler-Struthof im deutschen Neckartal in Guttenbach (heute Ortsteil von Neckargerach) von 1944 bis 1945. Daran erinnert dort seit 1998 die KZ-Gedenkstätte Neckarelz in Mosbach.

Im September 1940 machte der SS-Oberst und Geologe Karl Blumberg in den elsässischen Vogesen ein Vorkommen von seltenem rotem Granit ausfindig. Im Auftrag von Albert Speer, der das Steinmaterial für seine NS-Neubauprojekte (Welthauptstadt Germania in Berlin und das Deutsche Stadion in Nürnberg) verwenden wollte, Reichsführer SS Heinrich Himmler und Oswald Pohl, Leiter des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes, wurde beschlossen, hier ein Konzentrationslager für 4000 Gefangene einzurichten. Blumberg war bei den Deutschen Erd- und Steinwerken (DEST) angestellt, einem 1938 von Himmler gegründeten SS-Betrieb, der vorrangig Baumaterial für die gigantischen NS-Projekte liefern sollte. Die Firma war auf den Abbau von Steinen spezialisiert und setzte Deportierte für die härtesten Arbeiten ein. Die Häftlinge mussten auch im Straßenbau und in Munitionsfirmen arbeiten. 

Am 1. Mai 1941 begann der Bau des KZ Natzweiler-Struthof. Am 21. und 23. Mai kamen in zwei Transporten die ersten Deportierten aus dem KZ Sachsenhausen an. In diesem höchst unwirtlichen Klima hatten 900 Gefangene in einem Jahr das Lager zu errichten. Kommandant war der SS-Sturmbannführer Zill, der erste Lagerführer SS-Hauptsturmbannführer Kramer, der erste Lagerarzt der vom KZ Buchenwald dorthin beorderte Hans Eisele, sein Nachfolger der kaum weniger berüchtigte SS-Obersturmführer Max Blancke. Von den 900 „verstarben“ 330, weitere 300 mussten als Invaliden in das KZ Dachau geschafft werden.

Das gefürchtetste Kommando arbeitete im Steinbruch des KZ. Von den Insassen waren nur etwa 100 arbeitsfähig. Es war die „grüne Lagerprominenz“, die nicht arbeitete. Da dieses Kommando jedoch mindestens 200 Mann umfassen musste, wurden viele, die nicht mehr gehen konnten, in Schubkarren zur Zwangsarbeit gebracht. 60 % der Häftlinge wogen unter 50 Kilogramm. Der Hunger war so groß, dass die Schwächsten von entmenschten Gefangenen deshalb erschlagen wurden, weil sich die Mitgefangenen in den Besitz der kärglichen Tagesration der Toten brachten. In einer einzigen Nacht wurden einmal in das Revier nicht weniger als 30 Mann erschlagen eingeliefert.

Die Behandlung im Häftlings-Krankenbau („Revier“) war oft tödlich. Am 8. Juli 1942 war einer der Revierpfleger Zeuge: „Im Korridor des Reviers standen sechs aus rohen Brettern zusammengenagelte Kisten übereinander, die als Särge dienten. Aus den Fugen sickerte Blut. Im untersten Sarg war plötzlich ein Klopfen zu hören. Eine schwache Stimme wimmerte: ‚Macht auf, macht auf, ich lebe noch!’ […] Die Grünen [(grüne Stoffdreiecke an Häftlingsuniform = Kriminelle)] holten den Sarg hervor und öffneten ihn. Mit zerschlagenen Gliedern und verletztem Kopf starrte uns ein mit einem Toten zusammenliegender Häftling an. Ich wollte zugreifen, um ihn aus seiner fürchterlichen Lage zu befreien, wurde aber von den BVern [BV = Befristete Vorbeugehaft für Kriminelle] sofort zur Seite gestoßen. Einige dumpfe Schläge, dann war der Sarg wieder zugenagelt und kam in das Krematorium.“

Mit rund 7.000 Gefangenen war das Lager gegen Ende des Jahres 1944 überfüllt. Etwa 52.000 [3] männliche Personen aus Europa sowie den nahe gelegenen Gefängnissen in Épinal, Nancy und Belfort waren hierhin sowie in die angeschlossenen Außenlager eingeliefert worden. Die meisten Deportierten kamen aus Polen (13.800), der UdSSR (7.600), Frankreich (6.800) und Norwegen, meist aus politischen (60 Prozent) und rassistischen (11 Prozent) Gründen. 22.000 Personen starben infolge von Entkräftung, Kälte, Mangelernährung und lagerbedingten Krankheiten oder wurden ermordet. Etwa 3000 im Januar 1945 eingelieferte Gefangene wurden nicht mehr von der SS-Verwaltung registriert. Bis Kriegsende zur Zwangsarbeit genötigt, bleibt ihr genaues Schicksal bis ungeklärt.

Gegen Kriegsende kam es kurz vor der Befreiung des KZ durch die Westalliierten am 23. November 1944 zu einer Verlagerung der Verwaltung des Stammlagers ins rechtsrheinische Neckartal nach Guttenbach/Binau. Von September bis Oktober 1944 wurden mindestens 12 linksrheinische Außenlager des KZ geräumt und ungefähr gleichzeitig bis einschließlich Januar 1945 über 20 neue Außenlager rechtsrheinisch eröffnet. Das Stammlager wurde in Guttenbach/Binau unter dem selben Namen bis April 1945 geführt.

Die Gesamtkommandantur Natzweiler zog von Anfang März 1945 an weiter nach Stuttgart und schließlich nach Dürmentingen (bei Ulm).

 

Quelle: Wikipedia

Impressionen

 

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DER GESCHICHTLICHE HINTERGRUND "LE MÉMORIAL DU LINGE 1915"

 

Das Drama des Lingekopfes 1915

Anfänglich wurde der Lingekopf bis ins 17. Jahrhundert als "GAZON de LEINGE", eine Ableitung eines keltischen Namens für den Lingekopf, bezeichnet. Genauso wie viele andere Hügel in den Vogesen bildete der Lingekopf einen Ort der Zuflucht und des Friedens. Aber das Jahr 1915 verschaffte ihm schreckliche Berühmtheit.

Im geschichtlichen Rückblick können wir besser nachvollziehen, aus welchen Gründen DER LINGEKOPF, dieser "lächerliche Berg" (Zitat von BELMONT) zum tragischen und bekannten "Grab der Jäger" wurde.

Beim Lingekopf wie auch beim Hartmannswillerkopf handelt es sich jeweils um Schlachtfelder, die aus einer taktischen Strategie der Theoretiker des Oberkommandos in der Zeit um 1914, die auch als "Angriffsmanöver von den Höhen aus" bezeichnet wurde, resultierten.

Ein solches Angriffsmanöver ist aber nur dann effizient, wenn es von einem schnellen und unerwarteten Überraschungseffekt begleitet wird. Diese Art von Manövern ist sinnlos, wenn die Operation zu langsam durchgeführt wird und eine zu lange Vorbereitungszeit erfordert, und hierdurch vom Feind nachvollzogen werden kann, der seine Positionen stärken und entsprechend anpassen kann.

Die mageren gewonnenen Kämpfe am Lingekopf stehen einem Vergleich mit den erlittenen Verlusten mehr als schwach gegenüber: 10 000 Todesopfer in der Zeit von Juli bis Oktober 1915, 17 Jägerbataillons: bis zu 80% an Verlusten.

Man hatte das Napoleon - Prinzip hierbei nicht bedacht: "Vermeide das Schlachtfeld, das der Feind bereits erkannt und gesichert hat".

                          

Im Juni 1915 erreichen die französischen Truppen die Umgebung von Metzeral im Tal. Der von General d'ARMAU DE POUYDRAGUIN geforderte sofortige Angriff vom Tal aus wird vom Oberkommando nicht genehmigt.


Einen Monat später nimmt das DAS DRAMA DES LINGEKOPFES seinen Lauf.

Vom 07. August bis zum 22. August finden Vorstöße in das Elsass statt: MULHOUSE, ALTKIRCH, TURCKHEIM, die nahe Umgebung von COLMAR.

Die Elsassarmee von General PAU erhält den Rückzugsbefehl vom Vosgesenkamm und muss das erkämpfte Gebiet mit Ausnahme des südlichen Elsass wieder aufgeben.

In der Zwischenzeit haben die sich Konfrontationen der deutschen und französischen Armeen auf den gesamten Norden Frankreichs ausgeweitet.

Deutsche Invasion über CHARLEROI (der berühmte SCHLIEFFEN - Plan) - Nach dem Überschreiten der Marne und dem Erreichen von Paris drohen die deutschen Kräfte damit, den gesamten Osten Frankreichs einzukesseln - Der im Elsass stationierte, offensive rechte Flügel der französischen Armee würde hierbei von den deutschen Kräften eingekesselt werden.

Der General JOFFRE vereitelt diesen Plan, muss hierbei jedoch das Elsass opfern. Die verbleibenden Soldaten werden der 1. Armee für den Norden Frankreichs und Flandern zugeteilt, um den französischen linken Flügel zu stärken.

Im Herbst 1914 leitet der Befehlstand erneute Initiativen in den Vogesen und im Elsass ein.

Diese Versuche erweisen sich im Süden sowie am HARTMANNSKOPF als erfolglos.

Im Januar 1915 erhält General BLAZER, Befehlshaber der 47. Division, den Befehl, eine auf den Lingekopf begrenzte Aktion vorzusehen, denn man möchte die Höhen über Munster erreichen.

Und am 19. Februar führten die Deutschen eine erneute Offensive durch und konnten deutliche Erfolge in den hochgelegenen Vogesentälern verzeichnen. Die separaten Operationen verärgern den General JOFFRE.

Der General DUBAIL unternimmt eine Besichtigung der ersten Linien.

Am 26. März übernimmt der General D'ARMAU DE POUYDRAGUIN die Führung der 47. I.D. (Abkürzung für Infanteriedivision).

Der Gedanke einer Besetzung der Hochstätte des Lingekopfes bleibt weiterhin in den Köpfen haften.

Alle Beteiligten kommen zu dem Schluß, dass die aufeinanderfolgenden Verspätungen unserer Offensive es dem Feind sicherlich ermöglicht haben, eine organisierte und befestigte Front zu errichten, die nunmehr durchbrochen werden muss, damit unsere Truppen weitermarschieren können.

Der harte Winter hält an: Kälte, Schnee und Nebel.

Während die Kämpfe in den Vogesen weitergeführt werden, ist der General DE MAUD'HUY, Kommandant der VII. Armee, der Ansicht, dass er eine weitere Division für den Angriff des Lingekopfes benötigt: Hierbei handelt es sich um die 66. I.D.

Vor dem Angriff des Lingekopfes führen die 47. und die 66 I.D. einen Offensive durch, bei der die Gemeinde Metzeral den Mittelpunkt des Geschehens bildet. Innerhalb von einer Woche stoßen die französischen Einheiten 5 Kilometer voran. Der General DE POUYDRAGUIN schlägt eine Weiterführung der Operationen ausgehend vom Munstertal vor.

Befehlsstand des Generals POUYDRAGUIN, am Lac Noir (dt. Schwarzer See)

Jedoch ordnet das Oberste Hauptquartier die Unterbrechung der Offensive im Tal an: das Oberste Hauptquartier möchte weiterhin den ursprünglichen Plan, nämlich einen Angriff von den Höhen aus, in die Tat umsetzen.

Folglich werden alle Handlungen im Tal eingestellt.

Am 08. April 1915 wird der Generalstab der 47. I.D. über die stark befestigten deutschen Stellungen am Lingekopf informiert (Bunker, Schützengräben usw.).

Ausflüchte und zögernde Haltungen auf französischer Seite: Die geplante Offensive unterliegt zahlreiche Änderungen hinsichtlich der geographischen Ausweitung wie auch der einzusetzenden Kräfte.

In der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 1915 gelingt es einer Patrouille des 70. B.C.A. (Abkürzung für Alpenjägerbataillon), sich mitten in den gegnerischen Befestigungen bis in die deutschen Stellungen am Lingekamm hineinzuschleichen.

Am 20. Juni 1915 bombardieren die Deutschen, die durch die verstärkte Patrouillentätigkeit alarmiert worden sind, die französischen Stellungen und stärken ihre eigenen Schützengräben sowie alle zusätzlichen Abwehrmaßnahmen.

Der General DE POUYDRAGUIN steht einer Offensive am Lingekopf weiterhin ablehnend gegenüber.

Seine Division, die 47. I.D, führt ein Ablenkungsmanöver im Tal aus, während der Angriff des Lingekopfes einer neuen und jungen Division, der 129. I.D. des Generals NOLLET, anvertraut wird, die überwiegend aus zwanzigjährigen Jägern der Klasse 1915 besteht.

Der Ansturm auf den Lingekopf wird zunächst für den 08. Juli, dann für den 12. Juli oder den 18. Juli vorgesehen und wird letzendlich auf den 20. Juli 1915 festgelegt.

Von diesem Tag an gehen die Ereignisse so schnell vorüber, dass man sie nicht mehr im Einzelnen erzählen kann.

 

20. Juli 1915: Angriff der 129. I.D.: Linge-Schratzmännele und Barrenkopf.

21. Juli 1915: Wiederanlaufbefehl auf der französischen Seite.

22. Juli 1915: neuer Angriff, Misserfolg: ungenügende französische Artillerievorbereitung.

26. Juli 1915: (Nebel, Regen, Schlamm) - eine neue, auf den Lingekopf begrenzte lokale Aktion, methodisches Artillerietrommelfeuer, der gesamte Kamm wird von den französischen Kräften erorbert, jedoch ist dieser Erfolg mit schweren Verlusten bezahlt worden. Drei deutsche Gegenangriffe werden in der Nacht sowie bis zum Mittag des 27. Juli vereitelt.

27. Juli 1915: am frühen Nachmittag findet ein französischer Ansturm auf das Schratzmännele und den Barrenkopf statt: mäßiger Erfolg gefolgt von Misserfolg.

29. Juli 1915: neuer französischer Ansturm auf das Schratzmännele vom Collet du Linge aus - Die Spitze des Lingekopfes wird weiter gehalten - Alle Aktionen am Schratzmännele werden unterbrochen.

31. Juli 1915: unheimlicher deutscher Feuerüberfall auf sämtliche eroberte Stellungen und das Hinterland.

01. August bis 03. August 1915: mehrere Angriffe werden in Richtung des Schratzmänneles (Steinbrüche) eingeleitet, aber die Deutschen gehen am 03. August um 10.30 Uhr zu einem Gegenangriff über.

04. August 1915: deutsches Artilleriegefeuer von ungeheurer, noch nicht erlebter Gewalt (40 000 Granaten auf einer 3 km langen Front).

Am 04. und 05. August 1915: verschiedene Anstürme und Gegenstöße auf deutscher und französischer Seite. Die Spitze des Lingekopfes wechselt mehrfach zwischen deutscher und französischer Hand.

06. August 1915: neue französische Truppen.

07. August 1915: deutscher Gegenangriff: schwere Artilleriefeuer durch Minen und Granaten: Die Deutschen werden durch eine wuchtige Artillerieunterstützung zweimal zurückgeworfen.

Der General JOFFRE trifft die Entscheidung, in diesem Sektor zum Gegenangriff überzugehen und lehnt die Unterstützung von neuen Truppen ab. Jedoch wird nunmehr ein letzter Versuch für die Erlangung eines wichtigen Erfolges eingeleitet!

17. August bis 29. August 1915: 2 neue Anstürme - die Spitzen sind erreicht worden, werden aber nicht gehalten, die Kämpfe wurden unterbrochen. Die Gegner stärken und festigen ihre Stellungen von Angesicht zu Angesicht.

Darauf folgt die große deutsche Gegenoffensive.

Die 129. I.D. des Generals NOLLET ist von der 47. I.D. des Generals DE POUYDRAGUIN abgelöst worden. Der General besichtigt die vordersten Linien am Lingekopf und am Barrenkopf persönlich: diese gequälte, sich entlang des Kammes hin- und her windende Front zwingt die Franzosen dazu, sich praktisch deckungslos in den steilen und kahlen Hängen unterhalb eines außerordentlich gut organisierten und verschanzten Gegners anzuklammern.

31. August 1915: deutsche Bombardierung mit Gasbomben um 04.00 Uhr morgens. Um 17.00 Uhr stürmen die mit Gasmasken ausgerüsteten deutschen Angriffswellen den Lingekopf. Durch die französischen Gegenangriffe kann ein Teil des zuvor verlorenen Gebietes zurückerobert werden. Die Kämpfe werden am 01. und am 02. September weitergeführt.

09. September 1915: neue deutsche Offensive mit Gas und Flammenwerfern; die französischen Gegenangriffe bleiben erfolglos.

Und bis zum 12. Oktober 1915: kleine, lokale Operationen.

Am 12. Oktober 1915: neuer großer Angriff der feindlichen Seite: Gas und Flammenwerfer.

Am 13. Oktober 1915: um 03.00 Uhr morgens misslingt ein neuer Gegenangriff der 2 französischen Bataillone: hierbei handelte es sich um die letzte Reaktion auf französischer Seite.

Am 16. Oktober 1915: ein letzter deutscher Angriff kann vereitelt werden.

Die Front erstarrt und erlischt gänzlich am Collet du Linge. Auf beiden Seiten wird nun die Abwehr ausgebaut: es wird sich nun auf Stoßtruppaktionen und Artilleriebeschießungen verschiedenen Ausmaßes begrenzt.

Die Kriegshölle streckt sich danach bis in die Vogesen auf der Höhe des HARTMANNSWILLERKOPFES (VIEIL ARMAND, dt. Hartmannsweilerkopf) aus.

 

Gedenkplatte der Bataillone und Einheiten, die am Lingekopf gekämpft haben

  

"Schönere und bessere Zeiten werden folgen. Der Sieg wird den letzten Kampf erstrahlen und erglänzen lassen. Herr und Gott, ich bitte Sie darum, dass diejenigen, die diese Zeiten erleben werden, sich stets an diejenigen erinnern, die nie mehr zurückkehren werden."

Der Poet Sylvain ROYE ist im Jahre 1916 vor Douaumont gefallen.

 

Das Drama des Lingekopfes 1915

Von A. DURLEWANGER

20. Juli 1915. Angriffswellen, 20-jährige junge und unschuldige Männer, die in den steilen Hängen inmitten von schrecklichen Bombardierungen unerlässlich ihre Munition nachladen, werden geradezu von den gegnerischen Munitionskugeln durchsiebt und sterben, aus nächster Nähe erschossen, vor den unüberwindlichen Stacheldrahtzäunen und betonierten Bunkern, wo die sterblichen Überreste bereits getöteter Kameraden auf sie warten:

DAS IST DER LINGEKOPF!

Unzählige Körper getöteter Soldaten, die direkt neben den Verletzten, die unter der Sommersonne 1915 erschaudern und zittern, verstreut sind: das ist die Jugend Frankreichs, die Elitejäger der Klasse 1915, umgeben von Ratten, blauen Schmeißfliegen, Maden, die ab und zu durch Granatenhagel und Munitionskugeln aufgerüttelt werden, und hierbei herrscht ein unvorstellbar schrecklicher Gestank:

DAS IST DER LINGEKOPF!

Verletzte Jäger, die durch die polarische Kält steif gefroren sind, versuchen es, sich müheselig durch den Vogesen - Schneesturm zu den viel zu weit entfernt liegenden Lazaretten durchzukämpfen, und Dutzende unterliegen den harten Bedingungen dieses Winters:

DAS IST DER LINGEKOPF!

04. August 1915. Ein deutsches Artilleriegefeuer von ungeheurer, noch nicht erlebter Gewalt beginnt; Hagelstürme der Granaten 74, 77, 105 fallen auferhörlich auf die französischen Linien nieder; die Granaten 150 und 210 zerstören selbst die großen Tannen; auf dem Kamm fallen auf einer 200 m langen Front die Minen 170 und 245 mit mehr 600 Stück pro Stunde auf die Franzosen nieder:

DAS IST DER LINGEKOPF!

09. September 1915. Hagelstürme aus Granaten und brennenden Flüssigkeiten. Die Erdsäcke des Geländers und der Rückseite der Schützengräben gehen in Flammen auf und werden für die Jäger zu einem unerwarteten Feuerkanal. Ein Leuchtraketenlager explodiert. Mehr als die Hälfte einer Sektion ist sofort außer Gefecht gesetzt worden:

DAS IST DER LINGEKOPF!

18. September 1915. Trauertag; der Kommandant Bouquet des 30. B.C.A. wird durch eine Granate tödlich verletzt. Sein Nachfolger, der Kommandant Julliard, wird am 12. Oktober getötet:

DAS IST DER LINGEKOPF!

Vergaste Jäger, die keuchend durch die giftigen Luftschichten, die die Hänge, die Schützengräben, die Unterhöhlungen und die kleinen Täler vernebeln, ziehen:

DAS IST DER LINGEKOPF!

Männer, die im Schlamm der Gräben festsitzen, die nur langsam vorankommend durch die unerkenntlichen Körper der Todesopfer des Vortages hindurchziehen, die am Stacheldraht hängengeblieben sind, die durch das Gas blind geworden sind, die von den Flammenwerfern verbrannt worden sind, die vom Granatenhagel erschlagen worden sind, die von den Granaten zerrissen worden sind, die von Maschinengewehren durchlöchert worden sind, die sich einer nach dem anderem im Nebel verloren haben, die von der Sonne zu Tode gegerbt worden sind oder die den harten Bedingungen des Vogesenwinters nicht standhalten konnten - das ist der wahre Leidensweg der Kämpfer des Lingekopfes, dieser jungen Kämpfer, die 1915 erst 18, 19 und 20 Jahre alt gewesen sind.


Zehntausend tote französische Soldaten

      

                  

              

Site officiel de l'Association "Le Mémorial du Linge"

        

Le Mémorial du Linge - Association inscrite sous Vol. XXI, Fol. 29 - C.C.P. Strasbourg 1.010.52 Z - SIRET : 35262542000034

      

      

              

Quelle: http://www.linge1915.com/de/geschichte/

      

          

  

 

 

 

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